Hintergrund zum Geschäft

Jahrelang sind wir mit unseren Kindern zu meinen Eltern auf die Insel Föhr gefahren. Das erste Mal 1968. Da fuhren die Fähren noch jeden Tag zu einer anderen Zeit. Je nachdem, wann Flut war. Und immer stand mein Vater im Hafen und wartete auf uns.

Hier müsste man ein gemütliches, altes Haus haben und einen Laden darin – das war mein Traum. Wir lebten im Rheinland. Eines Tages – 1979 – rief mich mein Vater an und sagte: “Ich habe Dein Haus gefunden. Es ist eine alte Lady, die Du aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken musst.“

Oldsum, Nr.86
Oldsum, Nr.86

Er hatte Recht. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das Haus hatte ein mit Blech ausgebessertes Schieferdach. Unmögliche Fenster waren in die Klinkerwände gebrochen worden. Das Blechdach auf der Scheune war ziemlich rostig. Aber das Haus stand in einem Apfelgarten und es war eine Lady, die nur ein sehr verschlissenes Kleid trug. Als Erstes habe ich den Fenstern ihre ursprüngliche Form wiedergegeben. Dann mussten die Giebelwand und die nördliche Hauswand neu aufgemauert werden. Das Wichtigste war 1984 ein Reetdach, das gab dem Haus erst seine behäbige Schönheit.

Die Apfelbäume sind weitgehend erhalten und der Apfel ist mein Symbol geworden. Dieses Haus begleitet mein Leben nun schon seit mehr als 35 Jahren; wir haben viel gemeinsam erlebt.1994 haben wir, meine Tochter und ich, die Scheune ausgebaut. In die eine Hälfte wurde mein Laden verlegt, der 15 Jahre im Haupthaus untergebracht war. Die andere Hälfte aber wurde von meiner Tochter und ihrer Familie in ein Café verwandelt – das Café „Im Apfelgarten“.

Oldsum_Nr. 86
Oldsum_Nr. 86